Es reicht mir – warum ich mein BAWAG-Konto kündigte!

Seit den 80-er Jahren war ich Kunde der ehemaligen Gewerkschaftsbank.

Die Entwicklungen der BAWAG in Krems haben mich jetzt aber zum Wechsel zu einer anderen Bank mit lokalen Wurzeln veranlasst. Da war zuerst die Verlegung der Hauptfiliale von der Ringstraße in die Postfiliale. Da die Post auch infolge ihrer Privatisierung und der damit bedingten „Aktionärsrendite“ die kleineren Postämter in Krems und Umgebung schloss, staut es sich dort auch an ganz gewöhnlichen Tagen (Bild). Damals bin ich in die Filiale Landersdorf (Merkur) gewechselt – zum Glück mein netter Betreuer auch. 2016 kam dann die Schließung dieser Filiale und Ausscheiden meines jahrzehntelangen Betreuers. Hauptsächlich am Monatsbeginn war ich damit dem übergroßen Gedränge und Chaos bei den Selbstbedienungsautomaten im Foyer der Post ausgeliefert. Menschen, die mit den „Maschinen“ wenig am Hut haben, versuchen verzweifelt ihre Zahlscheine aufzugeben. Als ich einen Bankmitarbeiter um Hilfe für die Kunden bat, wurde ich angeschnauzt, da er sich gerade am Gang mit jemandem unterhielt. Die Performance meiner BAWAG-Lebens-/Privatpensionsversicherung ist seit Jahren weit (ca. 20%) unter den seinerzeitigen Versprechungen, im Gegensatz zu einer ebenso lang bestehenden Lebensversicherung bei meiner neuen Bank. Als ich dann noch eine Pressemitteilung zu den millionenschweren Erhöhungen der Bezüge des neuen BAWAG Vorstandes las, stand mein Entschluss fest. Jetzt habe ich schon mein Sparkonto verlegt und die Umstellung auf das neue Girokonto begonnen.

Die BAWAG-Versicherung, die mich mit ihrer schlechten Performance versuchte den Kontowechsel mehrmals zu torpedieren. Zuerst fehlte ihr zur Kontoumstellung die Kopie der Rückseite meines Personalausweises. Als sie diese hatten wollten sie eine Zustimmung meiner Gattin zum Kontowechsel und den Herkunftsnachweis über die 2003 einbezahlte Versicherungssumme! Dabei trifft die Prüfung der sauberen Herkunft und die Aufbewahrung der Herkunftserhebung die Versicherung selbst bzw. die BAWAG Krems die mir diese Versicherung 2003 verkaufte. Ich kann alles Belegen da ich als KLS-Mandatar jederzeit meine weiße Weste belegen können muss. Das Verlangen der Versicherung ist aber reiner Kundenterror zwecks Verzögerung der Kontoumstellung. Die Kontoumstellung war im Dezember 2016 neue Gesetzesbestimmungen zur „Compliance-Verschärfung“ traten mit 1. 1. 2017 in Kraft, die Aufbewahrungspflichten betragen 7 bzw. 10 Jahre zurück. Drei Complianceabteilungen anderer Banken haben mir bestätigt, dass diese Nachfrage Schikane ist und die Versicherung selbst die Unterlagen hätte aufbewahren müssen. Ab März sollte jetzt auch diese Umstellung funktionieren.

Jetzt kann ich endlich bequem in einer Tiefgarage bis 30 Minuten gratis parken und entgehe dem Platzmangel der Kurzparkzone vor der Post. Dass meine neue Bank Krems jährlich Geld für verschiedene Projekte in unserer Stadt zur Verfügung stellt, ist ein weiterer positiver Aspekt bei diesem Kontowechsel!

Die Moral von der Geschichte – ich mag es nicht, wenn die  Maximierung der Aktienprofite und Boni offensichtlich vorrangig ist und mir auf den Kopf fällt. (Die BAWAG ist derzeit angeblich die profitabelste Bank Österreichs und gehört mehrheitlich dem US-Hedgefonds Cerberus).

Mag. Wolfgang Mahrer  KLS-Gemeinderat in Krems

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