„Europa anders“ lud zu ELGA-Infoabenden in Strasshof und Mistelbach

Die Informationsabende über ELGA, die „Elektronische Gesundheitsakte“, wurden von Alexandra Benedik aus Hohenau, Christoph Kepplinger aus Laa an der Thaya (beide KPÖ) und Walter Bonhardi aus Strasshof (Piratenpartei) organisiert, die in den Bezirken Gänserndorf und Mistelbach für „Europa anders“ aktiv sind. „Europa anders“ ist eine Wahlallianz aus KPÖ, Piratenpartei, der Wandel und Unabhängigen und sammelt derzeit Unterstützungserklärungen, um bei der EU-Wahl im Mai antreten zu dürfen.

Der Referent, Allgemeinmediziner Dr. Rudolf Gabriel, beschäftigt sich bereits jahrelang intensiv mit diesem Thema und ist besonders auf die Frage eingegangen, wer von diesem System eigentlich profitiert. ELGA startet ab 2015 in allen Spitälern und ab 2016 bei allen Ärzten mit Kassenvertrag. Repräsentativen regionalen Testbetrieb gab es bisher nicht – eine Testphase zu Erprobung der elektronischen Medikation endete unbefriedigend. Gabriel: „Seit der Einführung des ASVG 1955 gab es keine Änderung im Gesundheitswesen, die die Österreicher umfassender betrifft, und trotzdem wird die Bevölkerung von offizieller Seite unzureichend informiert.“ Vorteile für die medizinische Praxis ortete Gabriel kaum. Vielmehr erleichtern die gesammelten Daten der Politik zukünftige Rationalisierungen und Einsparungen im Gesundheitswesen.

Wie aktuell dieses Thema und wie hoch der Informationsbedarf seitens der Bevölkerung ist, zeigte die sehr lebhafte und zum Teil auch emotionale Diskussion der VeranstaltungsbesucherInnen. Gabriels abschließende Empfehlung: „Man sollte als Patient jetzt die Möglichkeit zum Widerspruch nutzen und sich erst nach genauer Information entscheiden, ob es sinnvoll ist, daran teilzunehmen.“

Für Benedik, Kepplinger und Bonhardi waren es gelungene erste gemeinsame Veranstaltungen. Die drei freuen sich schon sehr auf eine weitere gute parteiübergreifende Zusammenarbeit.

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