Genosse Gustav Loistl (1921-2013) verstorben

Gustav Loistl wurde in Friedberg an der Moldau im Böhmerwald geboren. Er kam schon frühzeitig zur Sozialistischen Jugend und trat bald mit anderen jungen Sozialdemokraten zur Kommunistischen Jugend über. In der Zwischenkriegszeit sammelte er gemeinsam mit seinem Bruder Franz wertvolle Erfahrungen, die sein weiteres Leben formten.

1946, nach Entlassung aus der amerikanischen Gefangenschaft, kam er nach Krems zu seinen Cousinen und begann in der Schuhfabrik in Krems-Rehberg zu arbeiten, ging an den Aufbau einer Ortsgruppe der Gewerkschaftsjugend, deren Obmann er bald wurde. Er trat der KPÖ bei, und nach dem Besuch einer sechsmonatigen Parteischule wurde er 1950 Parteiangestellter und Bezirkssekretär in Tulln.

In Tulln lernte er auch seine Frau Elfi kennen. 1952 zogen die beiden nach Zwentendorf-Erpersdorf in die Heimstätte-Siedlung. Dies war auch der Beginn seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Mietervertreter, wodurch er sich hohes Ansehen in der Gemeinde erwarb.

Nach verschiedenen Tätigkeiten im Rahmen der Partei in anderen Bezirken wurde Gustav Loistl Landessekretär der KPÖ für Niederösterreich und Mitglied des Politischen Büros des Zentralkomitees der KPÖ. In der Folge war er eine Zeitlang bundesweit Verantwortlicher für die Kommunalpolitik der Partei, dies auch in Zusammenhang mit seiner hervorragenden Arbeit als Gemeinderat der Fraktion der Kommunisten und Linkssozialisten (KLS) in der Gemeinde Zwentendorf. Er war 28 Jahre lang Gemeinderat – von 1963 bis 1991.

In Pension ging Gustav Loistl 1981 als Landesobmann der KPÖ Niederösterreich, übte diese Funktion aber weiter bis 1986 aus. 1986 verlieh ihm die Gemeinde Zwentendorf für sein Engagement den Goldenen Ehrenring. 1991 wurde er mit der Goldenen Verdienstmedaille des Landes NÖ geehrt.

Gustav war nicht nur ein engagierter und stets hilfsbereiter Politiker, er war auch ein Familienmensch, und freute sich, wenn er mit seinen Lieben in seinem Garten oder in seinem Weinkeller mit ihnen zusammensein konnte. Neben seiner steirischen Knopfharmonika, die bei vielen Gelegenheiten hervorgeholt wurde, war das Kartenspielen sein Hobby – ob mit Freunden oder mit seiner geliebten Elfi. Auch seinen Geburtsort Friedberg besuchte er immer wieder.

Von seiner Krankheit bereits schwer gezeichnet, verlor Gustav im März 2012 seine Frau Elfi. Sie wurde plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen. Jetzt wurde er von seinem Leiden erlöst.

Unser Beileid und Mitgefühl gilt seinen Töchtern Helga und Sonja, seinen Schwiegersöhnen Rudolf und Manfred und der ganzen Familie.

Bundesvorstand der KPÖ

Landesleitung der KPÖ-NÖ

Bezirksorganisation Tulln der KPÖ

Das Begräbnis findet am Freitag, 18.01.2013, um 14 Uhr in Zwentendorf statt.

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