Neue Casinos: Viel Geld im Spiel

Es geht um viel Geld, nicht nur für die Casinobetreiber, sondern auch für die Standortgemeinden. Deshalb haben sich Novomatic mit einem Projekt in Bruck an der Leitha und Casinos Austria mit einem Projekt in Krems gerittert. Bruck hat nun den Zuschlag erhalten. Novomatic will dort ein „Leuchtturmprojekt“ errichten, mit einem riesigen Spielbereich und einem 17 Stockwerke großen Hotel, direkt an der Ostautobahn, und Wiener, Niederösterreicher, Ungarn und Slowaken anlocken. 200 neue Arbeitsplätze sollen entstehen, die Gemeinde rechnet mit etwa einer Million Euro Standortabgabe und 400.000 Euro Kommunalsteuer.

Interessant ist, dass sowohl in Bruck als auch in Krems SPÖ-Bürgermeister im Amt sind. Der Brucker Bürgermeister hatte bezüglich der Bemühungen zur Erlangung des Casino-Projektes für Bruck sogar von allen Gemeinderäten eine Verschwiegenheitspflicht abverlangt.

Aber war da nicht letztens auf dem SPÖ-Parteitag ein Antrag und eine große Diskussion über das Glücksspiel? Alles nicht wichtig, wenn es um wirtschaftliche Interessen und „Vorteile“ für die Gemeinde geht?

„Casino wozu?“,

fragte Gemeinderat Mag. Wolfgang Mahrer (Kommunisten und Linkssozialisten – KLS) noch vor der Entscheidung in einem Beitrag für das „Kremser Stadtjournal“: „Positive Erwartungen seitens der Stadt an das Casino-Projekt in Krems meldete der ORF Anfang Juni. Wir von der KLS lehnen Glücksspiel als Schuldenfalle generell ab. Vor allem die Wettbüros und Spielautomaten sind für viele persönliche und Familientragödien verantwortlich. Um Not und Elend durch Spielsucht kümmern sich weder Glückspielkonzerne noch Politik. Die wenigen Steuereinnahmen die man sich erhofft, stehen in keinem Verhältnis zur Not Spielsüchtiger bzw. den Riesenprofiten der Glücksspielkonzerne. Wo sind die Zeiten, als in der Arbeiterbewegung Glücksspiel striktest abgelehnt wurde? Bei steigender Armut in Österreich und auch in Krems sind Casinos und Glücksspielautomaten eine Provokation für Menschen die ehrlich ihr Geld verdienen und trotzdem kaum davon leben können.“

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