Industrielle Landwirtschaft profitiert auf Kosten einer lebenswerten Umwelt

DI Michael Maderthaner_ Michael Maderthaner ist Ökologe und einer der beiden Landessprecher der KPÖ in Niederösterreich

Ein vollständiges Verbot von Neonicotinoiden ist überfällig um das Insektensterben zu beenden.

Die Republik Österreich stellt sich gerne als vorbildlich hin, wenn es um die biologische Landwirtschaft geht. In der Praxis gehört Österreich allerdings zu den traurigen Spitzenreitern, wenn es um die sogenannte Notfallzulassung von nachgewiesen schädlichen Pestiziden geht. Laut neuestem Bericht wurden zwischen 2019 und 2020 insgesamt 20 Notfallzulassungen für Neonicotinoide erlassen, damit steht Österreich weit vorne innerhalb der EU. Aktuelle Untersuchungen wiesen sie bei Bodenproben im Zuckeranbau in Niederösterreich nach. (Quelle: „NGO: Österreich führt bei Notfallzulassungen von Neonics„).

Neonicotinoide (und andere Pestizide wie Glyphosat) werden gerne als Wundermittel für die Landwirtschaft angesehen, mit deren Hilfe pflanzliche und tierische Schädlinge präzise bekämpft werden sollen. Tatsächlich gibt es hierzu allerdings mehrere Studien die nachweisen, dass diese nicht nur auf Schädlinge, sondern auf alle Insekten wirken. Besonders verheerend wirken sich Neonicotinoide auf Bienen aus, welche für das Funktionieren unserer Umwelt von besonderer Bedeutung sind.

Vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Insektensterbens, welches v. a. auf Pestizide zurückzuführen ist, führt DI Michael Maderthaner aus, sind diese Notfallzulassungen eine zusätzliche Belastung für die heimische Artenvielfalt: „Eine lebenswerte und intakte Umwelt zugunsten der Profitgier der industriellen Landwirtschaft zu opfern, ist nur einer der Auswüchse eines kaputten Systems.“

Die KPÖ fordert daher ein vollständiges Verbot von Neonicotinoiden!

DI Michael Maderthaner ist Kandidat von KPÖ-plus zur Landtagswahl in NÖ und Spitzenkandidat im Wahlkreis Amstetten

 

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