KPÖ Weinviertel Schließung der Zuckerfabrik Leopoldsdorf ist schwerer Schlag für das Weinviertel

Die Schließung der Zuckerfabrik in Leopoldsdorf scheint eine ausgemachte Sache zu sein. Diese Entscheidung des Raiffeisen-Konzerns Agrana enzieht der ohnehin strukturschwachen Region maßgebliche Infrastruktur und den dort beschäftigten Menschen und deren Familien ihren Lebensunterhalt. Was tun?

Roman Hähsler, Aktivist der KPÖ-Weinviertel in Leopoldsdorf stellt fest: „Wir können in dieser Situation leider nur beobachten, wir sind keine handelnden Akteure. Wir werden alle Maßnahmen unterstützen, die den betroffenen Menschen in dieser Situation unmittelbar nützen. Wir werden aber auch Alternativen zu Profitlogik und schlechter Regionalentwicklung aufzeigen.“

Wir stellen Fragen, die schon vor zehn Jahren gestellt aber nicht gehört wurden. Lutz Holzinger veröffentlichte 2013 das „Schwarzbuch Raiffeisen“. Darin wurde die Profitlogik des Agrana-Vorstandes aufgezeigt. Aber: Es gibt Alternativen zu Raiffeisen, Agrana und zur mit ihr eng verbandelten ÖVP.

Die politische Ursache für dieses Desaster ist die ÖVP.
Der von Ministerin Köstinger hastig einberufene „runde Tisch“ brachte keine Änderung für die Regionalentwicklungspolitik im Weinviertel.

Wir fordern, dass Regionalpolitik im ländlichen Raum grundsätzlich neu aufgestellt werden muss. Abgekoppelt von Profitlogik müssen auch Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz und Gemeinwohl in den Vordergrund rücken.

Wir wissen aber, dass das den von der Schließung betroffenen ArbeiterInnen in Leopoldsdorf im Moment recht egal sein wird. Die Peitsche, die von der Agrana geschwungen wird – nämlich mindestens 38.000 Hektar Zuckeranbaufläche in Österreich bis spätestens November 2020, um das Werk zu erhalten – wie soll das umgesetzt werden?

Die Bauern in der Region bauen keine Zuckerrüben mehr an, weil das schlicht und ergreifend unrentabel ist. Selbst wenn also die für die Landwirtschaft zuständige ÖVP in die Subventionstasche greift, wird dies keine langfristige Lösung garantieren.

Bund, Länder und Gemeinden sind gefordert, den betroffenen Menschen in der Region sofort eine positive Zukunftsperspektive zu schaffen!

KPÖ Weinviertel
c/o KPÖ Niederösterreich
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