Elektroautos: Die leise Revolution

Sie surren nahezu lautlos durch die Landschaft, haben eine enorme Beschleunigung und blasen keine giftigen Abgase in die Umwelt. Dazu verursachen sie nur etwa ein Drittel der laufenden Kosten für Energie und Service, verglichen mit einem vergleichbaren Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.

Was hindert uns noch daran, an dieser Revolution teilzunehmen? Der Kaufpreis oder die Reichweiten? Bedenken, die häufig vorgebracht werden, aber größtenteils unbegründet sind…

Zuerst aber zu jenen Fakten, die diese Revolution und natürlich viele andere dringende Umwälzungen in unserer Gesellschaft zu einer Überlebensfrage machen, nämlich zu den klimarelevanten Gasen:

Wenn wir unser Klima retten wollen, müssen wir die CO2-Emissionen drastisch reduzieren. Auch im Jahr 2016 zählte der Verkehrssektor in Österreich zu den Hauptverursachern der Treibhausgasemissionen mit dem Hauptanteil (45%) im Straßenverkehr, insbesondere auf dem Pkw- Sektor. Seit 1990 haben diese Schadstoffe um rund 60% zugenommen. Die Folgen für die Natur und die Gesundheit der Menschen, insbesondere jene unserer Kinder, sind uns allen hinlänglich bekannt. Natürlich kann mit dem Umstieg auf Elektroautos das Gesamtproblem nur teilweise gelöst werden, allerdings wäre dies ein gewaltiger und somit dringend erforderlicher Schritt in eine positive Richtung: Stellen Sie sich eine Stadt ohne Verkehrslärm und ohne giftige Abgase vor – eine Revolution, die bald Wirklichkeit werden könnte, denn alle technischen Voraussetzungen sind längst vorhanden.

Aus der Praxis:

Ich fahre seit mehr als sechs Jahren rein elektrisch und habe bisher insgesamt etwa 100.000 km zurückgelegt. Dies ohne einen einzigen Cent für Reparaturen ausgegeben zu haben und mit Servicekosten von insgesamt 300 Euro. Alleine an Energiekosten habe ich rund 5.000 Euro gespart, und die Einsparungen für motorbezogene Versicherungssteuern und Service betrugen insgesamt etwa 3.000 Euro. Wenn man von einer Laufleistung von 200.000 km, welche ein E-Auto spielend erreicht, ausgeht, spart man gegenüber einem gleichwertigen Auto mit Verbrennungsmotor also mindestens 15.000 Euro, wahrscheinlich aber wesentlich mehr, weil auch kaum Reparaturkosten anfallen. Zu berücksichtigen sind zusätzlich noch die staatlichen Förderungen, die ab 1. März 2017 bis zu 5000 Euro betragen. Der derzeit etwa um 10.000 Euro höhere Kaufpreis für ein Elektroauto wird dadurch bei weitem wieder hereingebracht. Elektroautos sind also (volle Laufzeit) auch jetzt schon wesentlich billiger als solche mit Verbrennungsmotor und werden zudem Jahr für Jahr billiger, weil erst jetzt die industrielle Serienproduktion – insbesondere die der Akkus – voll eingesetzt hat.

Was die Reichweiten betrifft, haben die meisten Modelle bereits solche von 200 bis 300 km, manche auch bis zu 500 km. Die Technische Universität Wien hat gemeinsam mit dem Verkehrsclub Austria im Jahr 2015 eine Untersuchung durchgeführt, die ergeben hat, dass etwa 90 % der Österreicherinnen und Österreicher täglich weniger als 40 km fahren.

Einfach probieren:

Um den enormen Unterschied zwischen diesen Technologien beurteilen zu können, muss man einfach Probe fahren. Elektroautos zaubern den Menschen bereits nach den ersten Metern ein Lächeln ins Gesicht. Mir geht es genau umgekehrt, wenn ich hin und wieder mit einem „Verbrenner“ fahre oder mitfahre. Ich habe nämlich das Gefühl, auf einem Steyrer Traktor aus den 50er Jahren zu sitzen, der jeden Moment zu explodieren droht…

Das Land Niederösterreich bietet derzeit in Zusammenarbeit mit 33 Autohändlern die Möglichkeit an, ein Elektroauto eine Woche lang für 60 Euro Probe zu fahren.

Falls Sie weitere Fragen zum Thema Elektromobilität haben, rufen Sie mich einfach an.

Helmut Halvax, Energie- und Umweltberater, Experte für E-Mobilität und erneuerbare Energien, Tel. 0680/2002660

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