Offener Brief des Spitzenkandidaten Wolfgang Mahrer

Sehr geehrte NiederösterreicherInnen!

Wie bei den vergangenen Wahlen möchte ich Ihnen meine Motivation zur Kandidatur als Spitzenkandidat der KPÖ in Niederösterreich näher bringen. Die Aussicht auf fette Politiker- Gehälter ist es sicher nicht, da alle KPÖ-Mandatare das Geld für soziale Zwecke verwenden müssen.

Zu meiner Familie gehören fünf Kinder und vier Enkelkinder, dadurch erlebe ich hautnah, wie hart der Lebensweg für die jungen Menschen heute geworden ist. Zum Glück hatte ich genügend Mittel, dass ich allen meinen Kindern ein selbstständiges Wohnen ermöglichen konnte. Der steinige Weg meiner Kinder in das Berufsleben, oft mit enttäuschten Hoffnungen, hat auch mich als Vater sehr oft bedrückt. Wenn ich an meinen eigenen Berufseinstieg denke,  waren es echt goldene Zeiten. Da ich aber nicht zum Jammern neige, sondern die Welt nicht nur für meine Kinder verbessern will, kämpfe ich auch bei dieser Wahl um ein sozialeres Österreich.

Vielen Menschen habe ich im Dschungel unserer Sozialbürokratie ein wenig helfen können. Mein Rückschluss daraus: Gerade für die sogenannten kleinen Leute wirken bürokratische Stolpersteine als fast unüberwindbare Zugangsbeschränkung zu sozialen Rechten. Leider muss man oft erst Einspruch erheben, damit die Bürokratie die Notlage ernst nimmt.

Gerade in den letzten Monaten hat die Rekordinflation bei allen Dingen des täglichen Lebens vielen Menschen gezeigt, wie die Preissteigerungen an ihrem Lebensstandard nagen.

Viele dieser Erhöhungen (z.B. Wasser-, Kanal- und Müllgebühren, Mieten) sind direkt von „Volksvertretern“ beschlossen worden, die sich jetzt als „Supermen“ gegen die Inflation gebärden.

Die letzten zwei Jahrzehnte waren von Steuersenkungen für Superreiche bei gleichzeitigem Sozialabbau für die Bürger geprägt. Dieser neoliberale Kurs soll nach den Wahlen mit unsozialen Pensions- und Gesundheitsreformen etc. weitergeführt werden. Als Ziel ein „Nulldefizit“. Die Parlamentsparteien verlagern dabei die Schulden vom Budget zu den Bürgern. Welcher Parlamentarier hat sich aber je darum gekümmert, wie viele Menschen von diesem Sparkurs in die Armutsfalle bzw. den Privatkonkurs getrieben werden? 

Als Parteiloser habe ich meine Mitkandidaten auf der KPÖ-Liste als Menschen mit all den Sorgen der meisten Österreicher erlebt. Keine Politprofis mit Traumgagen, sondern Durchschnittsösterreicher aber mit dem Mut Umverteilung zu verlangen, von den Konzernen und Supervermögenden zurück zu den zu Bürgern. 10% Superreiche besitzen 70% des österreichischen Volksvermögens! Aber wir alle haben dafür mitgearbeitet!

Nur Druck von Links wird es nach der Wahl den Parlamentsparteien schwer machen, diesem unsozialen Weg weiter zu folgen. Daher meine Kandidatur für die KPÖ, eine kleine aber ehrliche Partei.

Mit freundlichen Grüßen

Mag. Wolfgang Mahrer   e.h., Krems, im September 2008

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