Mahnmal zum Gedenken an die Zwangsarbeiter 1943-1945

Die von Schülern und Schülerinnen des Gymnasiums gestalteten Figuren stellen Gewalt, Angst und Verzweiflung dar

Vorbildliche Kooperation von Antifaschisten, Stadtgemeinde und Schülern:

Mahnmal zum Gedenken an die Zwangsarbeiter 1943-1945

in Schwechat präsentiert

Die von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums gestaltete und dankenswerter Weise von der Stadtgemeinde Schwechat finanzierte Installation wurde nun gegenüber der Brauerei Schwechat aufgestellt und soll an das Grauen der NS-Diktatur und an die Tausenden Menschen erinnern, die in Schwechater Nebenlagern des KZ Mauthausen zur Arbeit für den Krieg gezwungen wurden.

Von: Kurt Janacek

Im April 2009 trat eine kleine Gruppe (Stadtrat Franz Semptner, Willi Mernyi vom Mauthausenkomitee, der ehemalige Stadtarchivar Ezsöl, Stadtarchivarin Dr. Christine Pal, Alfred Zach von den Sozialdemokratischen Freiheitskämpfern und ich) zusammen um Vorschläge für die Gestaltung eines Mahnmales für die Außenlager Santa I + II des KZ-Mauthausen zu erarbeiten.

Willi Mernyi vom Mauthausenkomitee regte an, das BG/BRG Schwechat mit dieser Aufgabe zu betrauen, Frau Dr. Pal vermittelte und betreute das Objekt bis zur Fertigstellung sowie auch die Festveranstaltung im Rathaus Schwechat.

Am 3.Mai 2010 erfolgte die Eröffnung des Denkmals, das aus drei 4 Meter hohen Figuren besteht, die Gewalt, Angst und Verzweiflung darstellen, und am Fuß einer Figur befindet sich eine Metalltafel mit eingestanztem Text.

Die Inschrift auf der Tafel lautet:

„zwangsarbeit

1943 schwechat 1945

aus ihrer heimat verschleppt

geschunden und gequält

zur arbeit gezwungen

in einem krieg

gegen die menschlichkeit“

Den Klassen 7A und 7C des BRG Schwechat ist damit ein großer Wurf gelungen, der dem Mahnmal ein außergewöhnliches Gepräge verschafft, auf das man uneingeschränkt stolz sein darf.

Bei der Festveranstaltung ergriff der Historiker Universitätsdozent Dr. Bertrand Perz das Wort und gab einen Überblick über das Ausmaß der Zwangsarbeit im Dritten Reich. Er beendete sein Referat mit der Bitte an die Zuhörer, menschenverachtenden Ideologien keinen Raum zu geben.

Für die Schülerinnen und Schüler der genannten Klassen gab es verdienten Beifall. Viviane Huber, Schülerin aus dieser Gruppe, erklärte dem Publikum auf nahezu literarische Weise, worin die Arbeit und Schwierigkeit der gestellten Aufgabe bestand.

An dieser Stelle möchte ich den Vertretern der Schule, Direktor Richard Dech, Mag. Margit Berger und Mag. Georg Furthner, herzlich danken, weil durch ihr Engagement etwas Großes zustande gekommen ist.

In seiner Rede zeigte sich Bürgermeister NRAbg. Hannes Fazekas (SPÖ) erfreut über die von der Jugend geleistete Arbeit, aber auch besorgt darüber, dass die „Freiheitlichen“ dieser Veranstaltung ferngeblieben waren.

Bgm. Fazekas: „Die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit kann nicht auf Zuruf beendet werden, sondern ist so lange zu führen, bis sicher ist, dass in Österreich Ausgrenzung, Unterdrückung, Rassismus und Faschismus keine Chance haben und kein Notariatsakt mehr notwendig ist, um sicherzustellen, dass sich ein Politiker oder eine Politikerin innerhalb der antifaschistischen Verfassung des Staates befindet.“

Nach Abschluss des Festaktes wurde durch den Bürgermeister und die Lehrer im ersten Stock des Rathauses eine Ausstellung über die Entstehung der Entwürfe eröffnet.

Wir Antifaschisten haben Grund zur Freude. Es hat 65 Jahre gedauert – aber es ist nie zu spät.

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